Wichtige Meldung!
Liebe Gemeinde, liebe Gäste und Freunde,
aufgrund der Situation im Zusammenhang mit dem Coronavirus finden
Gottesdienste
zurzeit in der
Evangelischen Freikirche Fuldatal
nur vorbehaltlich des aktuellen Infektionsgeschehens statt.
Alle übrigen Veranstaltungen entfallen bis auf weiteres.
Wir informieren über Änderungen gerne auf unserer Internetseite unter www.eff-fuldatal.de, per Aushang und persönlicher E-Mail-Nachricht. In diesem Zusammenhang verweisen wir auch auf Online-Gottesdienste unserer oder bekannter Gemeinden.
Wir wünschen allen eine behütete und gesegnete Zeit und hoffen auf ein Wiedersehen.
Bitte bleibt / bleiben Sie gesund!
Eure / Ihre
Evangelische Freikirche Fuldatal
Herzlich willkommen!
Dieses ist die offizielle Homepage der Evangelischen Freikirche Fuldatal.
Wir freuen uns, dass Sie sich auf unserer Homepage umsehen.
Wir sind eine christliche Gemeinde, die ihre Orientierung und ihren Maßstab für Glauben und Leben aus der Bibel bezieht. Um mehr über unsere Hintergründe und Überzeugungen zu erfahren, können Sie sich im Bereich "Unsere Gemeinde" umschauen.
Bibel besser verstehen...
Vom Saulus zum Paulus
Irrtümer der Bibelauslegung #06
Die Bibel ist ein Buch, dessen Texte Jahrtausende alt ist und doch sprechen diese in unser Leben hinein. Doch beim Lesen der Bibel stehen wir vor der Herausforderung diese uralten Texte richtig auszulegen. Das kann durch Veränderungen in der Sprache, Kultur und meiner eigenen Lebenssituation eine echte Herausforderung werden. Diese Artikelreihe geht auf gebräuchliche Irrtümer der Bibelauslegung ein.
Viele Redewendungen der Bibel haben Eingang in die deutsche Sprache gefunden. Bei anderen wiederum denkt man, sie würden aus der Bibel stammen, obwohl das gar nicht der Fall ist. So verhält es sich mit der Redewendung „Vom Saulus zum Paulus“. Wir drücken damit aus, dass jemand einen totalen – und vor allem positiven – Sinneswandel vollzogen hat, wie Paulus es eben damals bei seiner Begegnung mit Jesus Christus vor den Toren von Damaskus tat (vgl. Apostelgeschichte 9,1-19). Das Sprichwort erblickte das Licht der Welt, weil die Apostelgeschichte, aus der wir am meisten über das Leben von Paulus erfahren, in der Tat sowohl den Namen „Paulus“ als auch „Saul(us)“ verwendet. Und es ist auch richtig, dass schwerpunktmäßige vor dem Damaskuserlebnis Paulus eben Saulus genannt wird.
Doch bei genauerem Hinsehen stellen wir jedoch fest, dass das Sprichwort so nicht dem biblischen Befund entspricht. Denn sieben Mal wird auch nach der Bekehrung die Bezeichnung Saul verwendet (Apostelgeschichte 11,25.30; 12,25; 13,1.2.7.9), die Stellen in denen er auf seine Bekehrung zurückschaut noch nicht einmal eingerechnet. Erst ab Apostelgeschichte 13 benutzt der Autor Lukas (konsequent) den Namen Paulus. Was hat es nun mit diesen beiden Namen auf sich?
Zum einen ist erst einmal festzuhalten, dass es im jüdischen Bereich aus sehr unterschiedlichen Gründen durchaus üblich war mehrere Namen zu führen. Saul bzw. die lateinische Form Saulus ist die hebräische Namenbezeichnung des Apostels. Paulus dürfte Teil seines römischen Namens sein. Dieser wurde im zweiten Teil der Apostelgeschichte und auch in den Briefen von Paulus verwendet, weil er sich ab diesem Zeitpunkt fast ausschließlich in der römischen Welt bewegte.
Auch wenn nun die Redewendung nicht korrekt ist, wäre so eine Wende „Vom Saulus vom Paulus“ natürlich mehr als nur wünschenswert. Wenn ein Saulus Jesus Christus kennenlernen kann, so besteht auch für andere Hoffnung. So wird auch die Coronakrise zu einer Möglichkeit, neu darüber nachzudenken, ob es wirklich das höchste Ziel des Lebens ist, zu überleben, oder ob eine gelebte Beziehung zu Gott und eine innere Vorbereitung darauf, dass wir irgendwann vor Gott über unser Leben werden Rechenschaft ablegen müssen, deutlich zu priorisieren ist. Gott gibt uns derzeit mit den eingeschränkten Ablenkungsmöglichkeiten die Chance, unser Leben neu auszurichten und in einer gute Spur zu lenken. Das ist wirklich eine gute Nachricht.
Marc Pietrzik